Jetzt ist sie wieder da, die von so vielen heißgeliebte Spargelzeit. Schon Hippokrates (ca. 460-370 v. Chr.) schätzte den wilden grünen Spargel als Heilpflanze und auch die Chinesen kannten den „Asparagus officinalis“ als Arznei. Allerdings benutzten die Ärzte vorwiegend die getrockneten Wurzeln des Spargels.
Die erste Kultivierung wurde bereits bei den Römern etwa 200 v. Christus nachgewiesen und man sagt von Kaiser Augustus, dass er ein überaus großer Fan der schlanken Stangen gewesen wären. Man vermutet, dass durch die Eroberungszüge des römischen Reiches der Spargel dann in das übrige Europa und somit auch nach Deutschland gelangte.
Was aber macht den Reiz dieser weißen, grünen oder violetten Stangen aus? Nun, außer, dass sie hervorragend schmecken, haben sie auch eine Reihe besonderer gesundheitlicher Vorzüge.
Warum ist Spargel so gesund?
Spargel ist nicht nur äußerst lecker, es wartet auch mit einer Menge Eigenschaften auf, die gut für Herz, Nieren und Blutdruck sind. Spargel ist ein höchst kalorienarmes Gemüse mit etwa 15-20 Kcal pro 100 g. Er besteht etwa zu 94 Prozent aus Wasser, der Rest teilt sich auf in Kohlenhydrate, Eiweiß, Rohfasern und 0,1 g Fett.
Spargel entwässert und entschlackt, es ist ein perfektes Gemüse, wenn man abnehmen will. Allerdings sollten Sie dann auf reichhaltige Saucen verzichten, sonst ist der Nutzen dahin.
Durch seine entwässernde Wirkung entlastet unsere Gesundheitsstange das Herz-Kreislaufsystem und regt durch eine vermehrte Harnausscheidung die entgiftende Tätigkeit von Leber, Niere und Lunge an, die Schlacken und Gifte nach draußen befördern.
Der Spargel hat einen hohen Anteil an Ballaststoffen und dadurch kann er sogar eine Verstopfung beheben und den Darm entgiften. Er kurbelt den Stoffwechsel an und vermindert dadurch unsere Fettreserven.
Die B-Vitamine sind wunderbar für unsere Haut, er hilft bei Hautunreinheiten und sogar bei chronischen Ekzemen. Wenn Sie beim Essen ein Glücksgefühl verspüren, kommt das vielleicht nicht nur vom guten Geschmack, sondern auch vom gerade verzehrten Glückshormon Seratonin.
Übrigens: Ein Enzym spaltet im Spargel den Aromastoff Asparagussäure auf. Dadurch entweichen schwefelhaltige Verbindungen, die beim Verlassen des Spargelwassers aus dem Körper den strengen Urin-Geruch verursachen.
Spargel beschenkt uns mit reichlich Mineralien und Vitaminen
Was ihn aber so besonders gesund macht, sind die Vitamine und Mineralien, die er bereitstellt. Lt. www.planet-wissen.de enthält der Spargel „viele Mineralstoffe wie Kalium (ca. 190 bis 280 mg pro 100 g), das blutdrucksenkend wirkt und wichtig für das Funktionieren der Nervenreizleitungen ist. Das Kalzium im Spargel (20 – 22 mg / 100 g) ist wichtiger Baustein für Zähne und Knochen. Das im Spargel enthaltene Phosphor (35 – 60 mg / 100 g) verbessert den Transport, die Speicherung und die Verwertung von Energie im menschlichen Körper. Der verhältnismäßig hohe Stickstoffgehalt (250 – 350 mg / 100 g) regt die Nierentätigkeit an und führt zur bekannten harntreibenden Wirkung des Spargels.“
Zusätzlich enthalten 100 g Spargel neben verschiedenen Spurenelementen noch ca. 20 mg Magnesium, was wiederum dem Herzen förderlich ist.
Mit Vitaminen verwöhnt uns der Spargel auch reichlich und zwar mit:
– Vitamin A – ist gut für das Auge und bekämpft Sauerstoffradikale
– Vitamin E – bekämpft freie Radikale und ist gut für den Zellschutz und somit auch gut für das Herz
– Vitamin C – bekämpft ebenfalls freie Radikale, schützt die Zellen und stärkt das Immunsystem
– Vitamin K – fördert die richtige Blutgerinnung
– Folsäure – ein wichtiges Vitamin für das Herz, denn es senkt den Homocysteinspiegel und reduziert das Herzinfarktrisiko
– die Vitamine B1 und B2.
Bedenken Sie aber, dass durch das Kochen einige hitzeempfindliche Vitamine wie Vit. C und Folsäure zerstört werden können.
Kann Spargel auch der Gesundheit schaden?
Ja, leider hat der Spargel auch eine Kehrseite der positiven Medaille. Wer schon an der Niere geschädigt ist oder Nierensteine hat, sollte Spargel vermeiden.
Was sich bei einem gesunden Menschen positiv auswirkt, kann bei einem Kranken leicht einen Gichtanfall auslösen. Spargel enthält viele Purine, die Bestandteil jeder Zelle sind. Sie sind auch in Fleisch, Wurst, Schalen- und Krustentieren reichlich vorhanden. Wenn unser Körper das Purin aus der Nahrung abbaut entsteht dabei Harnsäure. Ist nun zu viel Harnsäure vorhanden und kann diese nicht mehr in genügender Menge ausgeschieden werden, entstehen die Harnsäurekristalle. Diese lagern sich in Gelenken – vorwiegend in den Fingern- und Zehengelenken – ab und das wiederum führt zu Gichtschüben.
„Normale Harnsäurewerte liegen zwischen vier und fünf Milligramm pro Deziliter Blut. Bei Werten über 6,5 Milligramm wird die Sache verdächtig. Und je höher die Werte sind, desto stärker manifestiert sich die Gicht. Bei Werten ab zehn Milligramm pro Deziliter Blut gibt es kaum Patienten, die noch keinen Gichtanfall hatten. Weil Männer höhere Harnsäurewerte als Frauen haben, sind sie sieben Mal häufiger betroffen. Gefährdet sind vor allem jene Menschen, deren Nieren nicht voll funktionstüchtig sind – sogar wer Nierensteine hat, sollte das Gemüse meiden.“ (www.welt.de)
Welcher Spargel ist besser?
Bei uns findet man vorwiegend den weißen Spargel. Er wird sehr aufwändig gezogen und ist erst ab dem 3. Jahr erntereif. Der Boden sollte am besten mit organischem Dünger aufbereitet sein. Meist wird er in Gegenden mit leichten sandigen Böden angepflanzt. Die Wurzeln werden mit einem Erdhaufen abgedeckt, so dass an sie Stangen die Sonne nicht gut ran kann.
Der grüne Spargel erhält sehr viel Sonne und wird nicht abgedeckt. Er schmeckt dadurch würziger, hat auch mehr Vit. C, B1 und B2, magnesiumhaltiges Chlorophyll sowie Karotin. Grünen Spargel müssen Sie nicht schälen. Allerdings wäre es gut, ihn nicht so lange kochen zu lassen und auch nicht zu hoch zu erhitzen, sonst verliert er einen Teil seiner Vitalstoffe wieder. Verwenden Sie deshalb grünen Spargel vor allem für Salate und kalte Gerichte.
Die Kochzeit des weißen Spargels beträgt ca. 10-15 Minuten, die des grünen etwa 7-8 Minuten.
Biospargel ist in der Regel teurer als der ohnehin schon nicht billige Spargel. Wenn man den Arbeitsaufwand sieht, sind die Preise aber auch gerechtfertigt. Beim Biospargel werden die Stangen nur mit organischem Dünger behandelt und erhalten eine Gründüngung zwischen den Reihen. Ein weiterer großer Pluspunkt ist, dass hier keine Pestizide und keine Mineraldünger verwendet werden.
Mein Rezeptvorschlag für eine Spargelsoße
Ich persönlich bevorzuge dazu eine Sauce aus vielen frischen Kräutern wie Basilikum, Rosmarin, Liebstöckel, Thymian, Petersilie etc. In einem Gefäß verrühre ich kräftig erstklassiges Olivenöl mit einem Drittel der Menge Spargelsud. Auch der Saft einer halben ausgepressten Zitrone macht sich dabei gut. Dann gebe ich je nach gusto Semmelbrösel oder zerriebenes geröstetes Toastbrot, einige Kapern oder Kapernäpfel , Salz, Pfeffer, evtl. etwas Zucker dazu. Wer mag kann frischen Knoblauch dazugeben. Ich dünste ihn mir meist in etwas Öl an und gebe ihn dann dazu.
Mit den Kräutern verrühren und über den Spargel und evtl. noch Kartoffeln gegossen ist es wirklich ein unglaublicher Genuss.
In diesem Sinne: Guten Appetit!
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